Teufel Rearstation 4
Kabellose Lautsprecher und
„Drahtlos-Sets“ werden von vielen Herstellern angeboten und machen
Lautsprecherkabel überflüssig. Doch klingen solche Lösungen wirklich so
gut wie kabelgebundene Anlagen? Wir haben den direkten Vergleich
gemacht!
Können kabellose Systeme mit
einer klassischen Kabel-Lösung klanglich mithalten? Beim Einsatz der
unbestreitbar komfortablen Funkübertragung zum Lautsprecher müssen
schließlich zusätzliche Sender und Empfänger in den Signalweg eingebaut
werden. Gehen bei der zweimaligen Wandlung der Tonsignale Details im
Klang verloren und addieren sich eventuell Rauschen und Verzerrungen zum
Musiksignal? Um diese Frage zu beantworten, haben wir ganz pragmatisch
einen Praxistest gemacht, bei dem wir ein kleines Lautsprecher-System
sowohl per Lautsprecherkabel als auch per Funk-Lösung im direkten
Vergleich geprüft haben.Das Test-Setup
Als Ergänzung zu einem bereits vorhandenen (passiven) Lautsprecher bietet sich die Rearstation 4 von Teufel an, die neben dem nötigen Sender (inklusive Cinch-Eingänge) einen Empfänger mitbringt, in dem eine 2 x 30 Watt Stereo-Endstufe den direkten Anschluss eines Lautsprechers ermöglicht. Empfänger samt Endstufe können also in unmittelbarer Nähe zum Lautsprecher platziert werden, während der Sender sein Musiksignal von den Cinch-Ausgängen einer Musikquelle erhält – in unserem Fall ein CD-Player NAD C546. Zwischen unserem CD-Player und den Lautsprechern bestand ein Abstand von etwa 4 Metern. Alternativ verkabelten wir „klassisch“ einen Vollverstärker NAD C356 mit unserem CD-Player und legten ein herkömmliches Lautsprecherkabel mit 2 x 2,5 qmm Querschnitt zu den Kompakt-Lautsprechern von Teufel. So konnte problemlos zwischen „Lautsprecherkabel“ und Funkübertragung umgesteckt werden; allerdings muss fairerweise erwähnt werden, dass bei der Kabellösung ein ausgewachsener Vollverstärker spielte und die Funklösung auf den recht kompakten Digital-Verstärker der Rearstation zurückgreifen musste.Praxistest
Wir starteten mit der klassischen Kabel-Variante, um uns in die klanglichen Eigenschaften von Quelle und Lautsprecher „einzuhören“. Wie üblich haben wir dabei auf Feindynamik, Klangfarben, räumliche Abbildungsgenauigkeit und Spielfreude der Kette geachtet – alles prima soweit. Nach vier bis fünf Titeln diverser Test-CDs haben wir auf die Funklösung von Teufels Rearstation umverkabelt und unsere Titelauswahl wiederholt. Sofort fiel positiv auf, dass weder Rauschen noch hörbare Änderung in der Klangcharakteristik erkennbar waren. Johnny Cashs rauchige Stimme hatte keinen Deut ihrer Faszination verloren, auch zog sein gigantisches Spektrum an Klangfarben in den Bann. Allerdings, der vorher satt und präzise tönende Kontrabass auf Cassandra Wilsons „New Moon Daughter“ hatte ein wenig Kontur verloren, grollte etwas verhaltener in der Magengegend. Die exakte Platzierung von Stimmen und Instrumenten im Raum gelang der Kabel-Variante ebenfalls etwas realistischer. Offensichtlich spielte der voher eingesetzte Vollverstärker mit deutlich höherem Leistungspotenzial eine entscheidende Rolle, denn auch in Sachen Maximal-Lautstärke und Dynamikumfang hatte die „Kabel-Lösung“ die Nase leicht vorn.Hier hätte man fairerweise den Vollverstärker direkt an den Lautsprechern betreiben und per Funk mit dem Signal vom CD-Player füttern müssen – doch dies hätte den eigentlichen Komfort der kabellosen Variante deutlich geschmälert.